1. FC Oberahr und Tura Lommersdorf bekommen offiziell gemeinsamen "Zuwachs"
Einigung nach fast 30 Jahren
Der 18. März 2012 geht wahrlich als bedeutender Tag in das Buch der Geschichte ein. Nicht allein. weil an diesem Tag in Berlin nach turbulenten Vorgängen in den letzten Monaten ein neuer Bundespräsident gewählt wurde.
Nein, vor allem, weil nach 27 Jahren nun doch das verwirklicht wurde, was die Vereinsverantwortlichen Mitte der 80er Jahre bereits geahnt hatten : die Notwendigkeit einer engen vereinsmäßigen Zusammenarbeit von FC Oberahr und der Tura Lommersdorf.
Schon damals, im Frühjahr 1985 herrschte Einigkeit darüber, dass höhere sportliche Ambitionen und Ziele nur gemeinsam zu erreichen seien. Allerdings wollte man dafür die beiden Vereine sogar komplett zusammenführen, was zu einigen Unstimmigkeiten geführt hatte.
( Zeitungsartikel vom 11.März 1985)
Geplant war vor fast dreißig Jahren die vollständige Zusammenlegung beider Vereine, wobei nach einer gewissen Übergangsphase in Form eines gemeinsamen Spielbetriebes der Name Tura Lommersdorf gänzlich von der Bildfläche verschwunden wäre. Aber sowohl die "Ehe auf Probe" als auch die gänzliche Fusion scheiterten zum Schluss, nicht zuletzt, weil man sich nicht über die Namensgebung einigen konnte.
Denn nach einer Fusion beider Vereine und damit der Auflösung von Tura Lommersdorf wollte man wenigstens den Namen Lommersdorf erhalten. Das konnte man auf Oberahrer Seite damals zwar gut nachzuvollziehen, schließlich war auch dieser Verein aus einer Fusion im Jahre 1968 von Hertha Reetz und Eifeltreu Freilingen hervorgegangen, bei dem beide Altvereine ihre Namensidentität aufgegeben hatten. Eine Einigung der Vereine scheiterte aber 1985 dann doch letztlich genau an diesem Knackpunkt.
Das sah am Sonntag, 18.03.2012 dann ganz anders aus.
Diesmal war man sich hinsichtlich des gemeinsamen Namens "SG Oberahr-Lommersdorf" einig. Allerdings hatte man auch einen eleganteren Weg der Zusammenarbeit ausgewählt.
Denn im Gegensatz zu der 1985 von den Vereinsvertretern diskutierten vollständigen Fusion, wählte man 2012 den Weg einer Vereinsneugründung speziell für den Fußballbetrieb bei jeweiligem Fortbestand der Altvereine.
Also nicht aus zwei mach eins, sondern aus zwei mach drei.
Zwar hat man in den vergangenen drei Jahrzehnten bereits im Jugendbereich erfolgreich zusammengearbeitet und auch ein gemeinsamer Spielbetrieb im Seniorenbereich in Form einer einfachen Spielgemeinschaft war in den letzten Jahren praktiziert worden. Hier gab es jedoch zahlreiche Beschränkungen gegenüber einer vereinsmäßigen Organisation. So konnten im Seniorenbereich z.B. nur zwei Mannschaften jede Saison neu als Spielgemeinschaft gemeldet werden, Kapazitäten gab es aber für drei Mannschaften. Das hatte in der laufenden Saison schon dazu geführt, dass man die Spielgemeinschaft schon offiziell über den 1. FC Oberahr hatte laufen lassen müssen, um allen Mannschaften bzw. Aktiven die Teilnahme am Spielbetreib zu ermöglichen. Wegen dieser Beschränkungen und weil man nicht schon wieder eine Diskussion über den Mannschaftsnamen aufkommen lassen wollte, hatte man nun in zahlreichen Vorgesprächen und Vorstandssitzungen schließlich die Gründung eines dritten Vereins beschlossen und vorbereitet.
Zur "Geburtshilfe" waren nun 16 Vertreter beider Vereine in die "holzgetäfelten Hallen" des Vereinsheims vom 1. FC Oberahr in Reetz gekommen. Markus Böhm, Vorsitzender von Tura Lommersdorf, ging nach der Begrüßung auf die Vorgeschichte der geplanten Vereinsgründung ein. Es solle nun durch die Unterschriften das besiegelt werden, was seit drei Jahren diskutiert, vorbereitet und verhandelt worden sei.
Der Spielbetrieb im Fußball solle nach dem Vorbild der Sportvereins "SpVG Nöthen-Pesch-Harzheim" erfolgen. Hier hatte man vor 2 Jahren bereits aus den gleichen Gründen den Weg einer Vereinsneugründung eingeschlagen.
(Einigkeit herrschte auf der Gründungsversammlung am 18.03.2012 in Reetz)
Nach zahlreichen Prüfungen der Satzung u.a. durch den Fußballverband Mittelrhein und das Finanzamt läge nun ein fertiges Satzungswerk vor, das es zu beschließen gelte.
Die eigens für den neuen gemeinnützigen Verein entwickelte Satzung wurde dann von Erwin Daniels, Geschäftsführer von Tura Lommersdorf, noch einmal im Detail erläutert. Dabei wurde vor allem darauf hingewiesen, dass nach dieser Vorgabe ein umfangreicher Vorstand zu bilden sei.
Nicht weniger als 12 Vorstandsposten sähe das Satzungswerk vor, von denen allerdings nur 4 Personen den gesetzlichen Vorstand bildeten und im Vereinsregister offiziell eingetragen würden. Durch Erweiterung des normalen Vorstandskreises wolle man die Arbeit, die durch diesen neuen Verein ja zusätzlich zu der Arbeit in den Altvereinen anfalle, auf möglichst viele Schultern verteilen. Vor allem aber, so Markus Böhm, wolle man aktive Spieler aus den einzelnen Mannschaften in die Vorstandsarbeit mit einbinden, um basisnahe Entscheidungen zu treffen und gesicherte Organisationsstrukturen aufzubauen.
Damit, so Erwin Daniels, habe jedes Vorstandsmitglied letztlich das gleiche Stimmrecht wie der Vorsitzende, auch wenn die offizielle Vertretung nach außen auf den gesetzlichen Vorstand beschränkt sei. Wichtig für die Mitglieder der Altvereine sei, dass sich an ihrem Mitgliederstatus nichts ändere und daher z.B. auch die Mitgliedsbeiträge wie bisher grundsätzlich an die jeweiligen Verein fließen würden. Die neue Satzung fand bei den anwesenden Gründungsmitgliedern einstimmigen Zuspruch. Wie die Finanzstruktur beim neuen Verein, die sich wohl hauptsächlich durch Beiträge der beiden Altvereine aufbauen soll, konkret aussehen soll, wird dann auf der nächsten Vorstandsversammlung diskutiert.
Nicht zu diskutieren brauchte man an diesem Abend über die konkrete Besetzung der satzungsmäßig vorgesehenen zahlreichen Vorstandsposten. Auch hierüber war bereits im Vorfeld eine Einigung erzielt worden, mit der man alle Positionen paritätisch mit Mitgliedern aus den beiden Altvereinen besetzen konnte. Und so konnten am Tag der Bundespräsidentenwahl die Wahlen zu den einzelnen, für eine Amtszeit von drei Jahren zu vergebenden Posten zügig, harmonisch und einstimmig bei jeweiliger Enthaltung der gewählten Person durchgeführt werden.
Und so sieht dann die lange Liste der Vorstandsmitglieder des neuen Vereins SG Oberahr-Lommersdorf aus : Zum ersten Vorsitzenden wurde Markus Böhm gewählt, der auch Vorsitzender von Tura Lommersdorf ist. Den Stellvertreterposten nimmt Mario Schwarz ein, kürzlich zum neuen Vorsitzenden vom 1. FC Oberahr gewählt. Die Geschäfte werden demnächst von Ludwig Fink geführt (Jugendleiter bei Tura Lommersdorf). Seine Stellvertretung wird von Max Hierlwimmer ( Schriftführer beim 1. FC Oberahr) übernommen. Zum Schatzmeister wurde Thorsten Schneider gewählt, der von seinem Stellvertreter Sebastian Caspers (beide aktive Fußballer beim 1.FC Oberahr) unterstützt wird. Zum Jugendleiter wurde Klaus Hellenthal ernannt, der diesen Posten auch bei Oberahr innehat. Zur Hand geht ihm dabei sein Stellvertreter Marco Matisic (ebenfalls aktiver Spieler bei Oberahr).
Zudem wurden noch vier Beisitzer gewählt, die den Vorstand komplettieren : Egon Franzen vom 1. FC Oberahr, sowie Uwe Böhm, Klaus Sigel und David Nett von der Tura Lommersdorf.
Neben dem Vorstand galt als es an diesem Abend aber auch noch zwei Kassenprüfer zu wählen. Hierzu kürte die Gründungsversammlung Frank Faber von Oberahrer Seite und Erwin Daniels von der Lommersdorfer Gesandtschaft. Bis auf zwei Personen wurden damit alle Anwesenden mit irgendwelchen "Pöstchen" bedacht. Bleibt zu hoffen, dass bei kommenden Wahlen immer genügend Mitglieder für alle anstehenden Besetzungen zugegen sind.
(Vorstand und Kassenprüfer vom neuen Verein SG Oberahr-Lommersdorf)
Wir gratulieren den "Vereinsmachern" recht herzlich zu ihrem neuen "Baby" und wünschen der SG Oberahr-Lommersdorf alles Gute und erfolgreiche Spiele im offiziellen Spielbetrieb und bedanken uns weiterhin für die nette Werbung, die die Spieler sonntäglich für diese Internetseite "laufen", dank des Sponsorings von Fabian Giefer im letzten Jahr.