Kaum zu glauben...Nach der Zwangspause im letzten Jahr wurden bei der 8. Auflage von Kunst im Garten gleich mehrere Rekorde gebrochen: es gab im Vorfeld noch nie so viele Anmeldungen von Künstlern bei der "künstlerischen Leitung" Michael Hermanns, es gab noch nie so viel Regen während der Veranstaltung auf dem grünen Dorfplatz, es wurden noch nie so viele Kuchen für das Buffet des Vereinskartells im Bürgerhaus gespendet und (für den guten Zweck) verkauft und ganz nebenbei gab es sogar noch eine Ausstellungspremiere. Eine großartige Veranstaltung, die eine erfreulich hohe Spendensumme für die Flutopfer hervorbrachte.
Mit Blick auf die Wettervorhersage hätte man am frühen Sonntagmorgen als Organisator eigentlich eher in Verzweiflung geraten können. Denn die Aussichten, die beliebte Ausstellung "Kunst im Garten" auch 2021 bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen durchführen zu können, waren alles andere als rosig.
Doch nur wenige der über 32 angemeldeten Künstler und scheinbar kaum jemand der Besucher und Freunde dieses jährlichen Highlights auf dem Dorfplatz ließen sich von dem gemeldeten und dann tatsächlich dann auch vorherrschenden Dauerregen am letzten Sonntag im August abschrecken.
Und so erwiesen sich die Sorgen der Veranstalter, dass die Veranstaltung und damit auch die geplante große Spendenaktion für die Flutopfer im wahrsten Sinne ins Wasser fallen würde, im Laufe des Tages als völlig unbegründet.
Denn offenbar sehnten sich viele Teilnehmer und Gäste nach Wochen der Beschränkungen und des Zuhausebleibens so sehr nach Kunst, Kultur und Gesellschaft, dass trotz des Regens und der bescheidenen Temperaturen den ganzen Tag verteilt ein reges Treiben "im Garten" von Freilingen zu beobachten war. Mit Regenschirm oder Regenjacke ausgestattet schlenderten die Kunstinteressierten an den von Pavillons geschützten Werken vorbei und ließen sich die verschiedenen Kunstwerke zeigen und erklären, die über den Platz verteilt zu entdecken waren.
Und es wurde wieder allerlei geboten: neben beeindruckenden Bildern und Fotografien wurden Handarbeiten, Keramiken, Blumengestecke, Holzarbeiten, Tonkunst, handgefertigter Schmuck, selbst geschriebene Bücher, Kreationen in Farbe, Wolle, Tuch und Stein, Glas- und Muschelkreationen sowie Holz- und Gartenfiguren angeboten und bewundert.
Sogar eine Premiere konnte geschützt im Bürgerhaus bestaunt werden.
Vor rund zwei Jahren hatte die Freilinger Künstlerin Eva Göbel in einem Interview mit WiF auf einer Staffelei die ersten Vorarbeiten für ein ganz besonderen Projekt präsentiert, ein Werk nach dem Vorbild des Schöpfungsteppichs aus dem 12. Jahrhundert aus der Kathedrale Santa Maria in Girona.
Die Arbeit steckte im Oktober 2019 noch in der Phase der Vorzeichnung und wurde bei Kunst im Garten dann erstmalig als fertiges Bild ausgestellt. Ein wahres Meisterwerk mit echtem Blattgold, das für die Künstlerin gerade in der jetzigen Zeit eine besondere Botschaft vermittelt.
"Das Firmament mit seinen Sternen, die Erde, all das, was in und auf ihr lebt, Menschen, Tieren, Wälder und Pflanzen, ist das kostbarste, was wir haben. Alles gehört zusammen, bis ins kleinste Detail, alles ist eins und muss bewahrt werden", so die begabte Künstlerin über ihr wunderbares und beeindruckendes Werk, in das sie unzählige Stunden Arbeit investiert hat und das für sie eine ganz besondere Bedeutung hat.
Ebenso viele Stunde wird sie wohl auch für ihr neues Projekt investieren, das sie im November 2020 begonnen hat und für dessen Fertigstellung sie noch ein Jahr benötigen wird. Anhand des unfertigen Bildes auf der Staffelei konnten sich die Besucher anschaulich die Arbeitsweise der Künstlerin erklären lassen.
Nicht weit von den Meisterwerken entfernt wurden die Gäste am umfangreichen Kuchenbuffet des Vereinskartells verwöhnt. Über 40 Kuchen hatten die fleißigen Bäckerinnen aus Freilingen zur Verfügung gestellt, nicht zuletzt mit Blick auf die angekündigte Spendenaktion für die Flutopfer. Anfängliche Bedenken, ob jedes Stück davon auch an den Mann bzw. die Frau gebracht werden könnte, erwiesen sich als völlig unberechtigt. Denn bereits um 15.30 Uhr war die gesamte "Platte geputzt" und das Spendenschwein reichlich gefüllt.
Nicht anders erging es dem Flammkuchenstand, der erstmalig vom Vereinskartell auf dem Dorfplatz organisiert worden war. Dank des vereinseigenen Backofens und einem eingespielten Damentrio konnte die rege Nachfrage bestens bedient werden, und das sogar umweltfreundlich auf dem Geschirr des Freilinger Geschirrverleihs "Tischlein Deck Dich".
Dessen großer Bestand an Gläsern kam auch beim Weinstand zum Einsatz, wo die Kaltgetränke unter einem regenschützenden Zelt ausgeschenkt wurden.
Letztlich kam damit an diesem Nachmittag trotz widriger Wetterverhältnisse jeder auf seine Kosten, Veranstalter wie Besucher. Besonders freuten sich die dabei die Spendendosen, die reichlich gefüllt wurden. Nicht zuletzt auch dank der musikalischen Begleitung der Veranstaltung durch die niederländische Künstlerin Annemieke Kern-Ruijg. Sie hatte neben ihren Bildern auch ihre Querflöte im Gepäck und sorgte mit wohltuenden Klängen dafür, dass sich auch ihre Spendendose auf einem eigens eingerichteten Spendenstand füllte.
Vielen Dank an dieser Stelle für dieses großartige Engagement.
Ein großes Dankeschön geht aber auch an alle Künstler für ihre Teilnahme und vor allem an die vielen Helfer, die an diesem Nachmittag dafür gesorgt haben, dass sich alle Gäste rundherum wohl gefühlt haben.
Dank des ehrenamtlichen Einsatzes konnte am Ende des Tages die stolze Summe von 2.291,40 € für die Flutopfer in den Kassen und Spendendosen zusammengetragen werden. Diesen Betrag hat das Vereinskartell auf eine Spendensumme von 2.500 € aufgerundet.
Ein schöner Erfolg!