"Noch mehr Sicherheit für die Besucher des Freilinger Sees...." - ist jetzt aufgrund des neuen "Surf Rescue Board", so die offizielle Bezeichnung des neuen Rettungsbrettes gegeben, das vor wenigen Tagen der Feuerwehr Lommersdorf übergeben worden ist. Da der " Wasserrettungsanhänger" der Löschgruppe Freilingen aufgrund des neuen Löschfahrzeuges aus Platzgründen nach Lommersdorf übertragen worden war, wurde jetzt das gesamte Equipment für die "Seerettung" in Lommersdorf stationiert, zumal der Löschgruppe auch einige ausgebildete Rettungsschwimmer angehören. Insgesamt können sich die Badegäste in der neuen Badesaison aufgrund eines neuen Sicherheitskonzeptes, einem "drei Säulenplan" noch sicherer fühlen. 

 An heißen Tagen ist es voll am Freilinger See, sehr voll.

 

(Foto: Torsten Luxen, Löschgruppenführer Lommersdorf, 30. Juli 2024)

Aufgrund der Situation der Badegewässer im Kreis Euskirchen wird es offenbar jedes Jahr noch enger auf den Liegewiesen und im Wasser, zumal die Attraktivität des Sees aufgrund der verschiedenen Infrastrukturmaßnahmen in den letzten Jahren immens gesteigert worden ist. 

Das erfordert auf der anderen Seite aber noch größere Anstrengungen hinsichtlich der Sicherheit am und im Gewässer.

Zwar kann man sich am Wochenende auf die Einsatzkräfte des DLRG verlassen, die bei großem Andrang und bestem Wetter ihren Aufsichtsdienst am See verrichten.

Doch einerseits sind die Ehrenamtler nicht ständig am See präsent, andererseits wünscht sich auch die offizielle Wasserrettung noch eine Verbesserung der Rettungsbedingungen am See. Denn wenn die DLRG nicht vor Ort ist, werden in Notfällen die Notrufe über die Leitstelle in Euskirchen an die örtliche Feuerwehr weiter geleitet.

Die Gefahrenabwehr liegt in diesen Fällen dann allein bei den freiwilligen Helfern, die aber nicht unbedingt über das notwendige Know-how und die erforderliche Spezialausstattung verfügen. 

Und so haben sich in den vergangenen Wochen verschiedene Vertreter der Gemeinde, der Feuerwehr und der DLRG Euskirchen nicht zuletzt auch auf Anregung von Torsten Luxen, Löschgruppenführer in Lommersdorf, gemeinsam darüber Gedanken gemacht, wie denn die Sicherheit für die Badegäste noch erhöht werden könnte. 

Heraus gekommen ist ein Sicherheitskonzept, das auf drei Säulen basiert: 

Bei der ersten Säule geht es um Erstmaßnahmen direkt bei der Schadenslage, die durch andere Besucher erbracht werden sollen, z.B. wenn ein Besucher eine ertrinkende Person entdeckt. Als einfach zu handhabende "Rettungsmittel" stehen hier der schnelle Notruf, Rettungsringe und Wurfseile im Fokus.  

Eine entsprechende Notrufsäule wurde bereits im Juni offiziell in Betrieb genommen (s. Bericht). Nun sollen zusätzlich auch noch Rettungsringe und Wurfseile installiert werden, und zwar an den zwei DLRG Stegen und am Einlauf des Schutzgebietes. Das soll im Herbst/Winter umgesetzt werden. 

 

(Foto: Bürgermeisterin Jennifer Meuren mit Matthias Wessel (rechts), Bezirksleiter DLRG Kreis Euskirchen e.V. und Philipp Schröder (Gemeinde Blankenheim) © Gemeinde Blankenheim)

Die Säule 2 sind die weiteren Rettungsmaßnahmen auf Seiten der Feuerwehr. Dazu muss die Ausstattung so angepasst werden, dass eine Hilfeleistung der Feuerwehrleute einfach und ohne zusätzliche Lehrgänge zu bewerkstelligen ist. 

René Loben, Einsatzleiter DLRG Euskirchen und ausgesprochener Fachmann, wenn es um die Wasserrettung geht, hat dazu eine Grundausstattung im Zug 4 (Löschgruppen Freilingen, Lommersdorf, Reetz und Rohr) empfohlen. Diese besteht aus einem Wurfsack mit einem 20m langen Rettungsseil für jedes Fahrzeug des Zuges und zwei für den speziellen Wasserrettungshänger in Lommersdorf.

Außerdem wurde angeraten, ein spezielles Rettungsbrett auf dem Anhänger zu deponieren, mit dem man professionelle Hilfe leisten kann, da es besonders schnell und wendig ist. Ergänzt werden sollte dieses Brett durch zwei spezielle "Trockenanzüge" und zwei zusätzliche Schwimmwesten, von denen dann insgesamt vier vorhanden wären. 

Das Rettungsbrett wurde jetzt durch die DLRG für die Gemeinde angeschafft und ebenso wie der spezielle Anzug und der Wurfsack am Freitag, 27. September offiziell von René Loben der Löschgruppe Lommersdorf übergeben.

(vorne René Loben, im Hintergrund Johannes Luxen von der Freiwilligen Feuerwehr, der zugleich Rettungsschwimmer bei der DLRG ist, rechts der Wasserrettungsanhänger)

 Natürlich gab er auch eine entsprechende Einführung zu dem neuen Equipment. 

 (Vorstellung des Wurfsackes)

 

Bei einer Übung am darauf folgenden Tag wurde das neue Rettungsbrett nebst dem neuen Rescue Trockenanzug vor Ort am See ausprobiert. 

Jetzt muss dann nur noch die dritte Säule umgesetzt werden, die auf präventiven Schutz abstellt. Die Badegäste sollen über eine Infotafel darüber informiert werden, wo ihr Standort ist und wo sich die nächsten Hilfsmöglichkeiten wie Notrufsäule, Rettungsring und Wurfseil befinden. Wichtig ist es für den Notruf dabei, genau den Anfahrpunkt zu benennen. Dieser werden auf der Infotafel daher auch besonders kenntlich gemacht.

Die Anfahrpunkte, z.B. Seebar, Hundewiese, Einlauf werden bei der Leitstelle und den Rettungskräften hinterlegt, wodurch die rettende Hilfe gezielt hingeleitet werden kann. Dazu werden die einzelnen Anfahrpunkte auch noch gesondert für jeden direkt ersichtlich gekennzeichnet. Auch dies soll zeitnah von der Feuerwehrleitung in Zusammenarbeit mit der Leitstelle umgesetzt werden. 

(vorläufiger Entwurf für die geplante Infotafel)

Neben der Einweisung in den Gebrauch der neuen Gerätschaften durch das DLRG ist auch vorgesehen, eine jährliche Gemeinschaftsübung des Löschzuges 4 mit der DLRG durchzuführen. 

Bereits in zwei Wochen findet eine Übung der DLRG am Zülpicher See statt, bei die Mitglieder der Lommersdorfer Feuerwehr Maja Schomers, Jona Schomers, Sebastian Lülsdorf und Johannes Luxen (allesamt Rettungsschwimmer) intensiv unterwiesen werden.

Für nächstes Jahr ist bereits eine Übung der gesamten Löschgruppe zusammen mit der DLRG am Freilinger See geplant. Vielleicht macht man dann auch eine Eisübung, da die Gerätschaften auch für die Rettung auf einem zugefrorenen See geeignet sind.

Insgesamt wird die Sicherheit an unserem beliebten Badegewässer damit ganz erheblich verbessert. Das sieht auch Landrat Markus Ramers so: "Mit Blick auf die steigende Anzahl von Badetoten jedes Jahr, stellt sich nicht die Frage, ob jemand im See ertrinkt, sondern nur wann". Entsprechend begrüßte auch er die Investition der Gemeinde die Sicherheit am Freilinger See. 

Auch Torsten Luxen freut sich über die schnelle Umsetzung des Sicherheitskonzeptes und die Anschaffung des neuen Equipments: "Mit diesem Maßnahmenpaket machen wir den See ein kleines bisschen sicherer". 

Bleibt dennoch zu wünschen, dass die Gerätschaften hoffentlich doch nur zu Übungszwecken genutzt werden und nicht so schnell zum Einsatz kommen. 

Auf jeden Fall geht an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Mitglieder der DLRG und der Freiwilligen Feuerwehr, die dafür sorgen, dass man sich auch beim größten Badeaufkommen am Freilinger See dennoch beruhigt ins Wasser begeben kann. 

 

(Foto: David Dreimüller)

 

 

 

 

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