Landsberger Renette, Roter Eiserapfel, Rheinischer Bohnapfel...so lauten einige der Sortennamen der insgesamt 9 Apfelbäume, die am Samstag, 21. März 2015 bei eher winterlichen Temperaturen entlang des durch Freilingen verlaufenden Ahrsteigs in einer Gemeinschaftsaktion gepflanzt worden sind.
Die Lieferung der Obstgehölze war im Juni 2014 über die Gemeinde Blankenheim beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) beantragt worden, da die Gemeinde Eigentümerin der bepflanzten Fläche ist.
Der LVR in Köln fördert als regionaler Kommunalverband der rheinischen Städte und Kreise seit Jahren "Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung kulturhistorisch begründeter Landschaftsbilder" durch die Bereitstellung von Pflanzgut. Dabei werden ausschließlich heimische Bäume und Sträucher sowie in den Regionen bewährte Obstsorten zur Verfügung gestellt.
Die Förderung erfolgt unter besonderer Berücksichtigung kulturhistorischer Kriterien nach Prüfung des mit einem genau bezeichneten Pflanzplans versehenen Antrages durch den LVR. Dazu wurde die Örtlichkeit von der Förderstelle besichtigt und hinsichtlich des Vorliegens der geforderten Voraussetzungen genau geprüft.
Nachdem der Antrag im Dezember 2014 positiv beschieden worden war, wurden die georderten Obstbäume am 16. März in einer allgemeinen Auslieferaktion des LVR auf dem Parkplatz des Kommerner Freilichtmuseums zur Abholung zur Verfügung gestellt und in Freilingen bis zum anvisierten Pflanztag fachgerecht in den Boden eingeschlagen.
Für den Bodenaushub an den geplanten 9 Pflanzflächen konnte Erwin Kauth samt Minibagger gewonnen werden. Erwin Kauth ist Inhaber der Firma Erka Schleifen, die vor einigen Jahren in die ehemalige Fabrik in der Industriestraße eingezogen ist und die in den letzten Monaten auch von außen wieder ansehnlich instand gesetzt wurde.
"Das mach ich sofort", war seine Antwort, als er gefragt wurde ob er 9 Pflanzgruben mit seinem Bagger ausheben könnte. Und so rollte er dann auch am Freitag, 20. März gemütlich über die Industriestraße bis zu den besagten Stellen auf dem Wanderweg entlang der Ortslage. In weniger als 1 Stunde waren die Löcher ausgehoben, so dass die Pflanztruppe am nächsten Tag bei den getätigten Vorarbeiten leichtes Pflanz-Spiel hatte.
Dabei war die Aufgabenverteilung bei der 6 Mann starken Truppe schnell vorgenommen. Während zwei Mann nach genauen Vorgaben fachgerecht die Anbindepfähle in den Boden einschlugen, waren zwei andere dann für die eigentliche Pflanzung zuständig.
Und wer glaubte, das beim Baumpflanzen nichts verkehrt gemacht werden könnte und daher nichts Besonderes zu beachten wäre, der wurde an diesem Morgen eines Besseren belehrt.
Gerade beim Anpflanzen von Apfelbäumen sind einige wesentliche Punkte zu beachten, die ganz entscheidend für den weiteren Erfolg der Pflanzung sind. Dass diese Punkte kommuniziert und eingehalten wurde, dazu hatte sich an diesem Morgen das Freilinger Urgestein Matthias Korth zu der Pflanzmannschaft gesellt.
Der ehemalige Landwirt und immer noch begeisterte Hobbygärtner konnte nicht nur die richtigen Pflanzanleitungen geben, sondern wusste auch genau, wie Wurzelbereich und Krone der Bäume vor der Einpflanzung zu beschneiden waren. Dabei legte der 89 jährige (!) nicht nur selbst Hand an, sondern ließ es sich auch nicht nehmen, die Pflanzstellen nachzubearbeiten.
Bei einem solch fachkundig besetzten Team verwundert es nicht, dass die ganze Pflanzaktion bereits nach einer Stunde erfolgreich abgeschlossen war und die Truppe an diesem Morgen noch eine gesamte Streuobstwiese neu angelegt hätte, wenn man sie denn gelassen hätte, so schnell war man eingearbeitet.
Die weiteren Arbeiten müssen jetzt allerdings die Bäume selbst bewerkstelligen: anwachsen und austreiben.
Man darf gespannt sein, wie die 9 Apfelbäume sich in den nächsten Monaten entwickeln.
Das Pflanzteam jedenfalls ist überzeugt, dass schon bald die ersten Äpfel von Wanderern oder Freilingern gepflückt werden können...na ja, so in 5 oder vielleicht sogar erst 10 Jahren. Aber die Zeit vergeht ja bekanntlich schnell....und so lange kann man sich an den Strickkunstwerken an den DSL-Masten erfreuen, die ja bekanntlich im vergangenen Jahr angebracht worden waren, um den Ahrsteig an dieser Stelle zu verschönern (s. Bericht).
Allen Helfern und besonders Matthias Korth noch einmal ein ganz besonders großes Dankeschön für ihre Mithilfe!