Ausgelassene Stimmung bei bestem Kirmeswetter !
In diesem Jahr hat es der Wettergott mit den Freilinger Kirmesfreunden wirklich gut gemeint : 3 Tage lang konnte bei sonnigstem Frühlingswetter ausgiebig Kirmes gefeiert werden. Aber letztlich gab es ja auch genügend Gründe, die "Feiertage" ausgiebig zu begehen.
So konnte zum einen gefeiert werden, dass der Kirmesbaum trotz der in der Mainacht in Freilingen aufgestellten Baumgiganten (s. Bericht) dann letztlich doch noch der höchste Maibaum wurde und weithin sichtbar nach seiner Errichtung durch die Junggesellen unter tatkräftiger Mithilfe der Freilinger Junggesellinnen die Eröffnung der Kirmesfeierlichkeiten anzeigte.
Zum anderen konnte man feiern, dass es unsere Junggesellen dieses Jahr nach anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten doch noch geschafft hatten, einen Maikönig in ihren Reihen zu küren. Und so konnte dann während des Kirmesumzuges am Samstag nach dem traditionellen Ausgraben des Kirmesknochens durch die diesjährige Neuaufnahme Robin Büsdorf
dann die Kirmesgesellschaft mit Andreas Giefer und Claudia Kowalewski am Wohnsitz des Maikönigs ein würdiges Maikönigspaar mit Ständchen durch den Musikverein Freilingen und Ehrentanz ehren.
Anschließend kehrte der Umzug bei der Ortsvorsteherin in der Lammerswiese ein, die sich wie jedes Jahr über einen schönen Blumenstrauß des Junggesellenvereins freuen durfte.
Im Saal von Meiershof konnte dann für den Rest des Abends kräftig das Tanzbein geschwungen. Die Tanzband "2old4U" sorgte mit flotter und abwechslungsreicher Tanzmusik schnell für beste Feierlaune.
Erste Höhepunkte der Kirmes stellten der lautstarke Auftritt der Junggesellen (wie immer gesanglich angeführt von unserem stimmgewaltigen Kreistagsmitglied) und der offizielle Ehrentanz des Maikönigspaares mit anschließendem "Hochlebenlassen" dar, der den ganzen Saal in ausgelassene Kirmesstimmung versetzte.
Dies konnte dann auch die "Abordnung" von Lommersdorf am eigenen Leib erfahren, die im Rahmen einer Junggesellenabschiedsveranstaltung samt Maikönig in Freilingen gelandet war und ebenfalls kräftig mitfeierte.
Obwohl der Abend für unser Maikönigspaar sicherlich erst am frühen Morgen beendet war, ließen es sich die zwei nicht nehmen, am nächsten Tag in Amtsschärpe um 10.30 Uhr am Hochamt teilzunehmen. Hochachtung !
Bei der anschließenden Kranzniederlegung am Ehrenmal wurde im Beisein des letzten Heimkehrers aus Kriegsgefangenschaft von Freilingen, Ernst Plötzer, den gefallenen und vermissten Soldaten unseres Dorfes aus beiden Weltkriegen gedacht.
Eine andere Kirmestradition, nämlich der Frühschoppen wurde anschließend im Saal Meiershof fortgeführt. Besser gesagt am Saal Meiershof, denn aufgrund des schönen Wetters wurde die Veranstaltung kurzerhand in den Biergarten von Meiershof verlegt und einfach ein "open air"-Schoppen abgehalten.
Dennoch konnte am Nachmittag bei Tanzmusik von "Thunderbird" natürlich auch im Saal getanzt werden, dessen Türen zum Biergarten weit geöffnet waren, so dass letztlich drinnen und draußen gefeiert werden konnte, dank unseres flexiblen Wirtes Käsper. Wer an diesem Nachmittag noch keine Muße zum Tanzen hatte, konnte sich an das Kuchenangebot des Junggesellenvereins halten.
Das Frühlingswetter und die Feierlaune hielten dann auch noch montags an. Am frühen Nachmittag wurde zunächst wieder ein "Hahneköppen" durchgeführt. Bei der Konstruktion des Hahn-Nachbaus hatte sich die "Kirmeszubehörspezialistin" Roswitha Hermeling wieder besonders viel Mühe gegeben.
Solche gaben sich dann auch die Junggesellen mit dem Abschlagen des Stoffkopfes der tierschutzgetreuen Hahnnachbildung, was vermuten ließ, dass in diesem Jahr einige gerne den Titel des Hahnekönigs errungen hätten.
Letztlich war dann Mirco Scholl (trotz umgebundenen Schalkeschals) erfolgreich und durfte sich mit seiner Hahnekönigin Michelle Wassong die entsprechenden Schärpen umhängen und den Ehrentanz absolvieren.
Mit dem frisch gekürten Hahnekönigspaar ging es dann nahtlos zur Häusertaufe über. Dabei stand zuerst die Taufe bei der Familie Büsdorf im Rotländer an. Dort führte der letztjährige Maikönig Lukas Hellenthal aus, dass die Familie mit zwei ihrer fünf Kinder von Neuss über die Zwischenstation Campingplatz nach Freilingen gezogen ist und seit nunmehr 5 Jahren das Haus in Freilingen bewohnt.
Obschon Michael Büsdorf jeden Tag zu seiner Arbeitsstätte nach Neuss fahren muss, bereuen er und seine Frau Anke den Schritt nicht, sich in der einzigarteigen Natur der Eifel niedergelassen zu haben. Ihr Haus wurde dementsprechend auch sinniger Weise auf den Namen "Fuchsbau" getauft.
Anschließend bewegte sich die gesamte Kirmesschar dann in die Steinstraße zum Anwesen von Martin Bichler.
Hier führte der Leon Böhm, der erstmals als "Moderator" bei einer Häusertaufe fungierte, aus, dass der allseits bestens bekannte Ur-Freilinger hatte im Jahr 2001 eigentlich nur das Dach der Scheune seines Elternhauses erneuern wollen.
Letztlich umfasste die Bautätigkeit dann einen kompletten Anbau, die Sanierung des Elternhauses und den Neubau eines Carports, den er im letzten Jahr erst abschließen konnte. Da lohnte sich die Häusertaufe dann dreifach. Der "Gesamtkomplex" erhielt dann im Hinblick auf den Namen des Elternhauses (Jade) den Taufnamen "Neu-Jade".
Als letztes Gebäude stand das alte "Schmedde"-Haus in der Industriestraße auf dem Programm. Das Haus wurde vor rund einem Jahr von Katharina Maiwald und Giuseppe Anzalone erworben und genau wieder auf den Namen "Schmedde" getauft.
Die beiden Neu-Freilinger lernten sich, wie kann es anders sein, in Köln kennen und sind mittlerweile seit 42 Jahren glücklich "verlobt".
In Köln, dem Geburtsort von Katharina Maiwald, führten sie 14 Jahre gemeinsam eine Kneipe, in der jährlich das Kölner Dreigestirn zu Gast war. Dies verwundert nicht, denn der gebürtige Sizilianer Giuseppe, gelernter Kunst- und Bauglaser, versprüht herzerfrischende italienische Lebensart und ließ es sich daher auch nicht nehmen, bei dieser südländisch gestalteten Haustaufe ausreichend italienische Leckereien unter das Eifler Volk zu bringen: frisch geschnittenen Parmesankäse, dicke schwarze Oliven, getrocknete Tomaten, Brot und italienische Spirituosen.
Da kam so mancher Freund der italienischen Küche so richtig auf seine Kosten.
Auf seine Kosten kam man aber dann auch auf der anschließenden Kirmesabschlussveranstaltung im Saal Meiershof, wohin diw zwischenzeitlich auf eine beachtliche Größe angewachsene Kirmesgesellschaft geschlossen nach der Häusertaufe zog.
Dort wurde zunächst im Rahmen der von den Täuflingen gesponserten Freibieraktion weiter gefeiert, während "Eifeldampf" für die entsprechende musikalische Unterhaltung sorgte.
Und bei all der Feierlaune war es überhaupt nicht verwunderlich, dass neben dem Maikönigs- und Hahnekönigstanz noch eine in Freilingen sehr beliebte und eigene Interpretation des Juh-Jah Tanzes der Blangemer "Jecke Boehnche" dargeboten wurde, wie in jedem Jahr u.a. von Sigi (Bonzelet).
Dafür (und letztlich auch auf seinen gerade erst erworbenen Opa-Status) ließ man ihn dann auch samt der entsprechenden Tanzutensilien entsprechend hochleben.
Dem stand dann aber Tochter Nr. 3 in keiner Weise nach. Wie der Herr, so's gescherr...
Tja, wenn es um's Feiern geht, sind die jungen Damen in Freilingen nun mal unschlagbar.
Nach so viel Stimmung und guter Laune kann man in jedem Fall davon ausgehen, dass diese und die anderen Kirmestraditionen auch im kommenden Jahr wieder in gleicher Weise und hoffentlich auch wieder mit einer solch großen Beteiligung gefeiert werden.
Ich bedanke mich bei allen, die in irgendeiner Form zum Gelingen der Kirmes beigetragen haben, insbesondere dem Musikverein Freilingen für ihre musikalische Unterstützung an allen Tagen, dem Junggesellenverein Freilingen für das unfallfreie Aufstellen des Maibaumes, die Organisation des Kuchenbuffets und der Häusertaufe und dem Team um Käsper und Ingrid für ihren unermüdlichen Thekendienst.
Ein besonderes Dankeschön geht auch an Rolf Dülsner, der einmal mehr mit seiner Kamera unterwegs war und sehr sehenswerte Fotos von der Veranstaltung geschossen hat, die auch unter folgendem Link angeschaut werden können: Eifelfotograf.de