Theater in Freilingen „Schöne Ferien“
Am vergangenen Wochenende, 30. März bis 1. April 2012, konnte sich die Theatergruppe des Dorfvereins für Brauchtum und Kultur in Freilingen wieder einmal über regen Andrang, viel Applaus und Lacher im Saal Meiershof freuen.
Das überaus gut situierte und äußerst rücksichtsvolle Ehepaar Gisela und Gottfried Hansemann, gespielt von Rita Ramers und Hubert Schneider, das seit Jahren die himmlische Ruhe ihres Campingurlaubs genießt ist wenig erfreut über die neuen Zeltnachbarn. Denn als das Ehepaar Klaus und Erika Muffel, gespielt von Siegfried Bonzelet und Brigitte Schneider, nebst Erikas Mutter Martha (Dagmar Birk-Schröder) gleich auf dem Platz nebenan ihr Zelt aufbauen wollen, ist es aus mit der Ruhe.
Klaus Muffel, ein streitsüchtiger Stänkerer, der im Dauerclinch mir seiner Schwiegermutter Erika liegt, legt sich auch gleich mit den Hansemanns an. Dumm nur, dass die Essensvorräte, die seine Frau Erika in die Kühltasche gepackt hat, zu Hause auf dem Kühlschrank liegen, weil er einem immensen Vorrat an Dosenbier den Vorrang in der Kühltasche gegeben hat.
Auch mit der Campingplatz-Nachbarin Frauke, gespielt von Jana Reiferscheid, legt er sich gleich an. Die allein erziehende Ernährungs- und Erziehungsberaterin beißt beim therapieresistenten Klaus Muffel nämlich auf Granit. Auch der unscheinbare Peter (Norbert Schnichels), der sich ständig alles Mögliche ausleiht, lehnt die Therapieangebote von Frauke ab.
Die Nachricht, dass ein benachbarter Campingplatz von einer Diebesbande heimgesucht wird, versetzt die Camper allerdings in Aufruhr. Hansemanns rüsten ihren Wohnwagen sogleich mit einer Alarmanlage aus, doch den Muffels wird die Geldbörse und der Schmuck gestohlen.
Als auch noch überraschend Tom, der Sohn der Hansemanns gespielt von Peter Reiferscheid, sein Kommen ankündigt, hecken die Hansemanns mit den Muffels einen Plan aus. Tom, der sich alle Jubeljahre immer nur dann blicken lässt, wenn er bis zum Hals in Schwierigkeiten steckt und Geld braucht, ist angeblich erfolgreicher Besitzer einer Modell-Agentur.
Er hat die Schönheit Jenny (Verena Biesen) im Schlepptau, der er die große Karriere auf den Laufstegen der Welt versprochen hat. Doch augenscheinlich wird nichts aus der Finanzspritze seiner Eltern. Die haben nämlich, um ihrem Sohn eine Lehre zu erteilen, mit den Muffels nicht nur den Wohnwagen gegen das Zelt getauscht, sondern auch noch sämtliches Inventar nebst Inhalt des Kühlschrankes.
Als Jenny, die sich auf Grund des angeblichen Reichtums der Muffels plötzlich zu Klaus Muffel hingezogen fühlt, und Erika Muffel aus Rache ein Abenteuer mit Tom sucht, ist das Chaos perfekt. Jenny zeigt ihr wahres „Ich“ und entpuppt sich als Punkerin, Schwiegermutter Martha schlägt in einer stuntreifen Actionszene Tom nieder, der ihrer Tochter Erika das Portemonnaie geklaut hat und Peter, der sich die Dinge des täglichen Lebens überall ausgeliehen hat, wird als der Dieb enttarnt, der die Zelte systematisch ausgeraubt hat.
Alles ist wieder gut, als Erika Muffel von ihrem Mann zum Silberhochzeitstag dann doch noch den lang ersehnten Mantel und die Kette bekommt auch wenn es nur ein Fahrradmantel- und eine neue Fahrradkette ist.
Souffliert haben Regisseur Heinz Ramers, der, wie Hubert Schneider treffend bemerkte, wie jedes Jahr für „dieses Theater“ verantwortlich war sowie Regina Koll.
Viel Anerkennung fand das künstlerisch einmalig gestaltete Bühnenbild, das Dietmar Faber unterstützt von seiner Frau Alwine zu verantworten hatte.
Nach allen drei Vorstellungen war man sich einig, dass die Rollen wieder einmal optimal verteilt worden waren.
Wer da keinen Spaß hatte, der geht sicher zum Lachen gerne in den Keller!!!