Typisch Eifel? Giftige Pflanzen wurden am besten behalten...

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(Fotos: Roswitha Hermeling)

Heiß war es – wer konnte das bei der Planung für die 2. geführte naturkundliche Wanderung am Pfingstmontag, 9. Juni ahnen? Nach einigen Anrufen abends vor dem Termin und noch eine gute Stunde vor dem Termin wurde beschlossen, nachzuschauen, ob sich das wirklich jemand zutrauen würde.

Der erste Treffpunkt war das Freilinger Bürgerhaus und siehe da, es waren wirklich etliche Mutige pünktlich um 13.30 Uhr dort: Jetzt waren wir schon zu mind. 16 Leuten, darunter eine Ärztin und einer von der Versicherung – da konnte doch nix mehr schief gehen.

Mit den Autos gings dann los zum 2. Treffpunkt in Ahrhütte, wo auch Prof.Schumacher und einige andere Mitstreiter eintrudelten. Einige Autos wurden dann zum Zielpunkt der Wanderung gefahren, denn den Weg zurück bei den Temperaturen wollte sich keiner antun.

Mit ca. 25 Wanderern ging es dann los. Oberhalb von Ahrhütte (Mühlenberg) liegt eins der Naturschutzgebiete der NRW-Stiftung.

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Von Prof. Schumacher wurde u.a. erklärt, dass die Kiefern nach und nach durch einheimische Laubbäume ersetzt werden. Die ganz jungen selbst gesäten Kieferntriebe werden von den Schafen beim Weiden genommen, ansonsten würden diese wieder Überhand nehmen. Hornklee, Esparsette, wilde Akelei, Braunelle, Bocksbart, Knäuelglockenblume usw. waren zu sehen und zu allen hatte Prof. Schumacher etwas zu erzählen – wie eine Pflanze auf die Beschreibung „Der stinkende Robert" kommt.

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Auf das für Pferde und Rinder giftige Jakobskreuzkraut machte er aufmerksam, und auch die Herbstzeitlose, wo man einige Fruchtstände finden konnte, wurde erklärt. Das darin enthaltene Gift Colchicin ist in kleinen Mengen gegen Gicht in Medikamenten, in großen Mengen aber auch für Rinder ein Problem. Dort gibt's z.T. auch Weißdornbäume, die man sonst eher als Sträucher kennt, die Bruchweide wurde gezeigt.

Wacholder, die sowohl weibliche als auch männliche Pflanzen haben, wurden betrachtet – die weiblichen haben sogenannte Zapfen, die wir auch als Beeren bezeichnen. Diese brauchen zwei Jahre bis zur Reife und können dann z.B. bei Sauerbraten, Wild verwendet werden.

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Weiter ging es ein Stück über den Ahrtalradweg am ehemaligen Bahnhof von Ahrhütte vorbei, über die Ahr bis zur B 258. Dort waren dann die Blätter des sehr giftigen Eisenhutes zu sehen. Außerdem wurde denjenigen, die keine Kopfbedeckung hatten, ein Blatt vom „falschen Rhabarber" als Hut aufgesetzt.

Auf der anderen Seite der B258 gings dann steil den Berg hinauf. An einem Acker, der bis vor einigen Jahren einen Blühstreifen am Rand hatte und jetzt komplett ungespritzt ist, konnte man viele verschiedene Blumen wie Mohn, Margerite, Hundskamille, Frauenspiegel, mehrere Arten von wildem Feldsalat usw. finden.

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Weiter ging es über die schon im vorigen Jahr gesehene Wiese mit diversen Orchideen wie das grüne Zweiblatt, Knabenkraut und Fliegenragwurz.

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Schmetterlinge wie z.B. der Bläuling waren auch zu bewundern.

Am Steinbruch war dann das Ende der Wanderung und gestärkt wurde sich anschließend in der Lommersdorfer Mühle mit Kaffee, Kuchen, kalten Getränken und/oder Würstchen mit Salat.

Als Danke Schön für seine Bemühungen bekam Prof. Schumacher über das Vereinskartell ein Paket mit „angewandter Botanik", wie er es selber immer so schön sagt.

Es war wieder ein gelungener kurzweiliger Nachmittag und wer weiß – vielleicht gibt es davon ja noch mehr.

 

 

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  • Wer vermisst dieses junge Kätzchen? Es ist in der Freilinger Mühle zugelaufen und wird dort versorgt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

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