Als einer der ersten Projekte im Land hat Freilingen mit dem Initiative "Digitalisierung der Dorfchronik im Rahmen eines neuen Online-Archivs auf der Internetseite Wir-in-Freilingen" einen von den im neuen Heimat-Förderprogramm des Landesministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in Aussicht gestellten Heimat-Schecks übersandt bekommen. Mit den nun zur Verfügung gestellten 2.000 € soll nun u.a. das "historische Erbe" von Albert Luppertz einem breiten Publikum online zugänglich gemacht werden. Damit stünden nicht nur die Dorfchronik, sondern auch viele historische Fotos digital zur Verfügung.
"Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. – Wir fördern, was Menschen verbindet" so der Titel des neuen Fördertopfs, den das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen als Landesförderprogramm zur Förderung und Stärkung unserer vielfältigen Heimat Mitte August neu aufgesetzt hat.
Die Landesregierung will damit in den kommenden 5 Jahren Initiativen und Projekte fördern, die lokale und regionale Identität und Gemeinschaft stärken. Die Menschen sollen dadurch für die Besonderheiten ihrer Heimat, die örtlichen Traditionen und das regionale Erbe begeistert werden. Dazu wurden fünf verschiedene Förderschienen auf den Weg gebracht: Heimat-Scheck, Heimat-Preis, Heimat-Werkstatt, Heimat-Fonds und Heimat-Zeugnis für die bis 2022 insgesamt rund 150 Millionen Euro von der Landesregierung für die Gestaltung der Heimat vor Ort zur Verfügung gestellt werden.
Speziell der Heimat-Scheck soll dabei der "Möglichmacher" für all solche guten Ideen und kleinen Projekte örtlicher Vereine und lokalen Initiativen sein, die sich mit dem Thema Heimat beschäftigen, eigentlich gar nicht viel Geld kosten, aber einen großen Mehrwert in der Sache versprechen.
Inhalte sind bewusst offen gehalten, gefördert werden soll vor allem der individuelle Einsatz. Das Programm verbindet sich auch mit früheren Ansätzen, das Ehrenamt aufzuwerten und durch Anerkennung der Einzelleistungen zu motivieren. Es fußt auf Erfahrungen mit verschiedenen Wettbewerben wie dem Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
Gefördert werden können vor allen Dingen Maßnahmen, die sich mit dem Thema Heimatgeschichte im Zusammenhang mit lokalen und regionalen Inhalten befassen, z.B. Organisation von Sonderausstellungen, Herausgabe einer Publikation zur Lokalgeschichte und der Relaunch, also Überarbeitung einer Homepage.
Antrag und Verwendungsnachweis wurden auf ein Minimum reduziert, so dass Motivation und gute Ideen sofort in Taten umgesetzt werden können. Jährlich werden dazu 1.000 Heimat-Schecks à 2.000 Euro vergeben.
Das Förderprogramm war Mitte März dieses Jahres angekündigt worden. Mitte August 2018 erfolgte dann der offizielle Startschuss für die Antragsstellung.
Bereits eine Woche später lag der Bezirksregierung Köln als für unsere Kommune zuständigen Vergabestelle ein Antrag aus Freilingen auf dem Tisch.
Im Mittelpunkt dieses Antrages hat die Freilinger Dorfchronik von Albert Luppertz und die Freilinger Internetseite gestanden.
Schon länger haben die Macher von WiF überlegt, wie sie die örtliche Historie auf dem Internetportal besser abbilden können. Ausgangspunkt war dabei der Umstand, dass immer wieder Anfragen an die Ortsvorsteherin gerichtet wurden, ob und wo denn die Chronik aus dem Jahr 2002 noch erhältlich sei.
Leider ist das Werk von Albert Luppertz, der im März 2016 verstorben ist, schon seit einiger Zeit komplett vergriffen. Auch das in der Freilinger Bücherbude auf dem Marienplatz für die Öffentlichkeit bereit gestellte Exemplar war schon nach kurzer Zeit von einem besonderen Liebhaber aus der Buchausleihe entwendet worden und steht damit der Allgemeinheit ebenfalls nicht mehr zur Verfügung.
Daher kam die Idee auf, das 304 Seiten starke Dorfportrait des ehemaligen, langjährigen Vereinskartellsvorsitzenden professionell zu digitalisieren und in einer neuen Rubrik "Archiv" auf der Internetseite für Interessierte öffentlich online zugänglich zu machen. Ergänzt werden soll diese Veröffentlichung durch ein Bilderarchiv mit alten digitalisierten Fotos von Freilingen, das federführend von Simon Hellenthal und Erwin Mungen aufgebaut werden soll, der im Besitz einer größeren Sammlung von historischen Fotos unseres Ortes ist.
Dies bedarf einer umfassenden technischen Überarbeitung der Internetseite, in deren Zusammenhang auch das interaktive Angebot, insbesondere der Marktplatzkomponente verbessert werden soll.
Dieses umfassende Projekt kann nun endlich angegangen werden, da der Antrag beim Fördergeber großen Zuspruch erfahren hat und folglich mit einer pauschalen Förderung von 2.000 € bedacht worden ist.
Die Freilinger Idee hat damit als eine der ersten Initiativen in NRW den neu eingeführten Heimat-Scheck erhalten.
Bedingung für die Vergabe ist allerdings, dass das Projekt bis Ende dieses Jahres umgesetzt wird.
Dann mal ran an die Arbeit...
Albert Luppertz wäre von dieser Art der Heimatförderung sicherlich begeistert. So schrieb er in seinem Vorwort zur Dorfchronik: "Wir werden sehen, dass es auch von einem schlichten Eifeldorf viele interessante Dinge zu erzählen und festzuhalten gibt, dass es auch in einem einfachen, unbedeutenden Dorf im Laufe der Zeit viele Geschehnisse gab, die man überhaupt nicht vermutet hätte und von deren Existenz mancher im positiven Sinne überrascht sein wird".
Schön, dass die dörfliche Geschichte im digitalten Zeitalter auf diese Weise zugänglich bleibt.