Interview mit dem passionierten Freilinger Wirt
(Prinz Käsper mit seiner Lieblichkeit Prinzessin Ingrid auf der Karnevalssitzung 2012)
WiF: Vor rund drei Wochen bist Du in Freilingen auf der Karnevalssitzung mit Ingrid als Überraschungsprinzenpaar aufgetreten, zur Freude und Gaudi des ganzen Saales. Wie kamst Du auf die Idee, Prinz zu werden ?
Käsper: Das war Ingrids Idee. Und wenn Frauen was wollen, ist dagegen oft kein Kraut gewachsen.
WiF: Welches Gefühl war das, als Karnevalsprinz in den Saal einzumarschieren ?
Käsper: Wie Alfredo im Fernsehen schon mehrmals sagte „Geil, einfach geil“ !
WiF : Wie habt Ihr es geschafft, dieses Vorhaben selbst vor den Kindern geheim zu halten ?
Käsper: Einfach „Schnauze“ halten, was an der Theke oft nicht leicht fällt. Gegenüber Verena galt im übrigen Geheimstufe 1.
WiF: Du bist jetzt seit rund 23 Jahren Wirt in Freilingen. War dieser Karnevalsauftritt der Höhepunkt in Deiner Gastwirtlaufbahn oder welches war die schönste Veranstaltung bzw. das schönste Erlebnis, das Du je in der Wirtschaft hattest ?
Käsper: Es gab in der Zeit viele schöne Erlebnisse, an die man sich gerne erinnert, die allerdings auch nicht für jedes Ohr und Auge geeignet sind. Aber der Auftritt als „Dorfoberhaupt“ (Prinz) war schon genial.
WiF: Aus welchen Gründen hast Du eigentlich damals die Gastwirtschaft übernommen, was hat Dich daran gereizt ?
Käsper: Nach langer Überlegung waren wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir trotz „Schreinerei“, Postfiliale, Boutique und dreier Kinder noch ein paar Stunden übrig hatten, was noch für eine Kneipe reichen sollte.
WiF: Hast Du die Übernahme der Kneipe je bereut ?
Käsper: Es gab kein Zurück mehr.
WiF: Du hast in den vergangenen Jahren einige Umbauarbeiten vorgenommen, letztes Jahr u.a. an den Toiletten (s. dazu auch den Bericht über die „Neue Rinne“). Was war der komplizierteste Umbau und hast Du noch weitere Änderungen in Planung ?
Käsper: Komplizierte Sachen bedürfen einer intensiven Planung. Die Saalabtrennung inklusive der Bau der Theke war schon sehr aufwendig. Beim Umbau des Herren WCs hatte ich das „Planungsbüro Ferdi Göbel“ mit einbezogen. Für die Zukunft ist noch die Änderung der Saaldecke mit Erneuerung der Beleuchtung geplant.
WiF: Was hast Du sonst noch für Pläne für die Zukunft?
Käsper: In erster Linie gesund zu bleiben. Ansonsten gilt: "Kommt Zeit, kommt Rat".
WiF: Hauptberuflich bist Du ja noch als Schreiner in der Schreinerei Riethmeister tätig. Wie bekommst Du das „Wirt sein“ mit Deiner Arbeit unter einen Hut?
Käsper: Die Woche über gilt: Kein Alkohol. Dann ist man auch mit wenig Schlaf morgens fit. Die Kreissäge kennt kein Pardon.
WiF: Was reizt Dich am meisten an Deinem „Nebenjob“?
Käsper: Die Frage ist, was ist hier der Nebenjob. Die „Schreinerei“ ist meine Berufung, Wirt sein ist Arbeit mit Spaß.
WiF: Bleibt bei so viel Aktivität eigentlich noch Zeit für andere Hobbies ?
Käsper: Außer für den Vatertag (Mayschoß) und ein paar Tage Urlaub im Süden bleibt keine Zeit für Hobbies.
WiF: Nächstes Jahr feierst Du einen runden Geburtstag (welcher wird nicht verraten). Wie lange möchtest Du noch hinter der Theke stehen?
Käsper: Wenn der liebe Gott es zulässt, wollen wir zum Eintritt in das Rentenalter etwas kürzer treten. „Genug ist genug“ !
WiF: Glaubst oder hoffst Du, dass einer Deiner drei Kinder die Wirtschaft einmal weiter führen wird oder würdest Du ihnen eher davon abraten?
Käsper: Das Thema ist noch offen. Alle drei haben ja bei jeder Veranstaltung ihren Mann (Frau) zu stehen oder besser gesagt müssen dies. Die einzige Option wäre, dass Enkel Paul kein Pastor würde. Dann könnte er wohl Wirt werden (s. dazu auch unten die Anmerkung der Redaktion)
WiF: Ein High-Light im Freilinger Veranstaltungskalender und auch Eurem Veranstaltungsangebot ist sicherlich die schon fast traditionelle Bierwoche bei Meiershof, die weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und beliebt ist. Was kann man da jetzt schon zum diesjährigen Programm sagen?
Käsper: Das Programm für 2012 steht schon. Es konnten wieder einige Bands und Musikvereine für einen Auftritt gewonnen werden. Die Programme sind schon im Druck.
WiF: Du bist bekennender FC-Fan, in der Kneipe wird regelmäßig live Fußball geschaut. Was sagst Du zur aktuellen Situation beim FC und dem Wechsel von Lukas Podolski ?
Käsper: Wenn ich Lukas wäre, würde ich auch das Angebot annehmen. Beim FC kann er fußballerisch nichts mehr werden.
WiF: Zum Schluss ein paar typische Fragen:
Lieblingsessen: Alles, wirklich alles außer Rosenkohl ( am liebsten Haxe mit Sauerkraut und Reibekuchen)
Lieblingslied: „Nimm mich su wie ich bin“ ( Höhner) und die FC-Hymne
Lieblingsurlaubsort: Altenahr und Mayschoß
WiF: Vielen Dank für das Gespräch !
Käsper: Gern geschehen !
Anmerkung der Redaktion :
Das ist besagter Paul, mithin designierter Nachfolger von unserem Wirt Käsper !
Paul ist bekanntermaßen eifrigster Kirchgänger seiner Alters-und Gewichtsklasse in Freilingen und offenbar schon per Du mit dem ein oder anderen Pfarrer.
Gerüchten zufolge ist er auch schon vor seiner Kommunion als Messdiener auserkoren worden, was ohne weiteres für eine klerikale Karriere sprechen würde.
Andererseits erwies sich der Dreijährige bei der Generalprobe zur diesjährigen Karnevalssitzung schon als ausgesprochen textsicher bei einigen bekannten Schlagern wie „Schatzi schenk mir ein Foto“ (wer das nicht glaubt, sollte einfach mal "Paul geht ab" anklicken).
Er ist keinesfalls bühnen- oder öffentlichkeitsscheu und besitzt offensichtlich ein mütterlicherseits vererbtes unbändiges Temperament. Er bringt also die besten Voraussetzungen dafür mit, einmal die Nachfolge von Käsper anzutreten.
Allerdings müssen wir wohl im Hinblick auf den strengen Jugendschutz in Gastwirtschaften auf die offizielle Amtsübernahme noch einige Jährchen warten. Aber da Käsper ja nächstes Jahr erst 40 wird oder so, dauert es ja bei ihm bis zum Eintritt des Rentenalters ohnehin noch etliche Jahre.