Mosaikfliesen, Spül-Sensoren, Gucci-Parfum.... neues "Luxus-Örtchen" bei Meiershof !
Ja, ja der Käsper (Anm. der Redaktion für Outsider: gewiefter Wirt von Freilingen), der hat schon ein wahres Herz für seine Gäste, vor allem seine treue Stammkundschaft.
Die einen bekommen ab einem gewissen Jahresumsatz einen privaten Parkplatz zugewiesen :
Man bemüht sich um eine leicht verständliche Erklärung hinsichtlich der allgemeinen Öffnungszeiten :
Besonders aktiv wird Käsper aber immer dann, wenn es darum geht, seine altehrwürdige Wirtschaft gastfreundlicher zu gestalten. Denn trotz aller Umbauten und Neuerungen in den letzten Jahren, wie z. B. dem aufwendigen Umbau des Saals, gibt es immer noch Ecken und Winkel, in denen unverkennbar der Geist des letzten Jahrhunderts wohnt. Das wurmt Käsper.
Und dann wird eben solange überlegt und getüftelt, bis das Ergebnis seinen hohen handwerklichen Ansprüchen und Vorstellungen bis ins letzte Detail genügt. Und im Entwickeln neuer Ideen und praktischer Arbeitserleichterungen ist er nun einmal unübertroffen.
Was ihn schon lange gefuchst hat war der Zustand der Herrentoilette, ohne Zweifel ein uriger Winkel von Meiershof, einst Lehnshof der Grafen von Blankenheim-Manderscheid und geschichtlich das am längsten nachgewiesene Gebäude in Freilingen.
Ein genaues Bild konnte ich mir von den bisherigen Zuständen "vor Ort" nicht machen, da mir immer nur ein Türspaltblick vergönnt war, wenn ich denn einmal auf dem Toilettengang warten musste, bis die Damentoilette ( übrigens vor einigen Jahre frisch renoviert !) frei war.
Leider existieren offenbar auch keine alten Bildbelege von diesem intimen Männer-Örtchen. Aber wenn man den Erzählungen der zahlreichen Besucher Glauben schenken mag, dann war die alte Herrentoilette bei Meiershof schon eine Besonderheit, in jeglicher Hinsicht. In jedem Fall ging es dort immer alles andere als still zu, was entweder an der langen Gemeinschaftsrinne oder an der gesprächssteigernden Enge lag. Wer weiß.
Jedenfalls wird dies meinerseits auch nicht mehr zu klären sein, denn Käsper hat mal wieder umgebaut, diesmal genau dieses besagte Örtchen. Und eines steht damit seit kurzem auf alle Fälle fest: ein solches "Pissoir" gibt es nur in Freilingen.
Die Herrentoilette erstrahlt seit kurzem im wahrsten Sinne in neuem, nie gekannten Glanz, ohne dass sie ihre Einzigartigkeit, ja ihre legendäre Funktionalität eingebüßt hätte. Denn Käsper war wieder mal erfinderisch und hat eine Sanitäranlage entwickelt, die nicht nur patentreif, sondern darüber hinaus funktionell, hygienisch und kundenfreundlich ist. Kurz gesagt : genial das Teil !
Mit edlen Mosaikfliesen ausgestattet, wartet hier eine High-Tech-Anlage auf den eiligen Besucher. Hier wird mitgebrachten Zigaretten und Biergläsern eine praktische Ablagefläche geboten, wenn diese denn aus Versehen oder aufgrund von Verlustängsten vor dem dringenden Gang nicht auf der Theke zurückgelassen wurden. Standunsichere Gäste können die Marmorkante in gewohnter Thekenhöhe aber auch gerne als Stütze benutzen, wobei die grobe Gummimatte überdies ein Abrutschen in die Horizontale verhindert, selbst nach mehr als verträglichem Alkoholkonsum.
Wie viel Hände man beim bzw. nach dem Wasserlassen frei hat, ist aber ohnehin für die Betätigung der Spülung unerheblich. Denn diese schaltet sich bei Betreten und nach Verlassen einer der vier P-Buchten eigenständig für eine vollständige Entsorgung sämtlicher Hinterlassenschaften ein. (Anm: P steht übrigens für P..., wurde aber zensiert). Möglich ist dies aufgrund der ausgefeilten Sensortechnik oberhalb der Abstützkante :
Darüber hinaus entspricht die Anlage den allerneusten entsorgungstechnischen Vorgaben, die ohne Zweifel bereits irgendwo in Vorbereitung sind, wenn man sich die Flut der Auflagen für Gastwirtschaften einmal betrachtet. Bei Käsper wird nämlich ab sofort strikt getrennt, also jedenfalls was die männlichen Abwässer angeht. Die Frage des Entleerens des Druckbehälters richtet sich dabei streng nach der jeweiligen Flüssigkeitsaufnahme :
Alles in allem ein Meisterwerk, das überdies dank des praktischen Wasseranschlusses auch nach größeren Festen und immenser Besucherfrequenz noch hygienisch und leicht per Wasserschlauch zu reinigen ist :
Als besondere Geste an die männliche Kundschaft kann zu guter Letzt noch das edle Duftwässerchen angesehen werden, das den Gästen am Handwaschbecken zur Verfügung steht :
Aber Achtung, das Gucci-Parfum eignet sich in keinem Fall zur Mundspülung, auch wenn die alkoholbedingte Fahne noch so stark sein sollte.
Man kann Käsper und Ingrid, die die Gaststätte nunmehr offiziell seit 22 Jahren betreiben, zu ihrer jüngsten baulichen Veränderung nur gratulieren. Die männlichen Gäste werden sie in jedem Fall zu schätzen wissen.
Ich selber werde wahrscheinlich weniger Vorteile von dem neuen Herren-WC haben. Aber wie hat Ingrid gegenüber Käsper schon angemerkt : "Wir Frauen wollen jetzt auch eine solch tolle Toilette haben !" Aber eigentlich ist das Damen-WC nach dem Umbau ganz ansprechend, wenn auch immer noch recht beengt.
Diesen Nachteil kann man ja durch eine kleine, einfache Aufmerksamkeit ausgleichen : tolles Damen-Parfum, vielleicht Chanel oder Boss, meinetwegen auch Laura Biagiotti. Darüber lässt sich noch reden...