Weißt Du, wer dieses Jahr Prinz ist?
Diese Frage machte selbst kurz vor Beginn der diesjährigen Karnevalssitzung noch die Runde. Denn auch in diesem Jahr hatten Organisatoren und Prinz das Geheimnis um das Freilinger Prinzenpaar 2014 bestens zu hüten gewusst, so dass die Spekulationen, Verdächtigungen und Mutmaßungen auch Minuten vor Sitzungsbeginn dazu führten, dass alle in Betracht kommenden Prinzenanwärter von allen mit Adleraugen im Blick gehalten wurden.
Und ob es die schiere Neugierde war, die die Besucher in diesem Jahr am Freitag nach Weiberdonnerstag in Scharen in den Saal von Meiershof gelockt hat oder der Umstand, dass in den letzten Jahren auf der Karnevalssitzung in Freilingen immer beste Stimmung und Unterhaltung geboten wurde, kann dahin gestellt bleiben. Jedenfalls wurde mit über 220 Gästen ein neuer Besucherrekord der letzten Jahre aufgestellt. Dabei war besonders erfreulich, dass zum einen viele bestgelaunte Gäste aus den benachbarten Dörfern an den voll besetzten Tischen und Thekenplätzen auszumachen waren, zum anderen aber auch alle Altersklassen vertreten waren und damit hier wirklich generationenübergreifend gefeiert wurde. Ein schöner Anblick!
Und Dagmar Schröder-Birk verstand es in ihrer altbewährten Rolle ( zum 28. Mal !!!) als Sitzungspräsidentin von Anfang, die Stimmung im Saal aufzugreifen und über 4 1/2 Stunden und ohne Pause 13 Programmpunkte mit sage und schreibe 9 einheimischen Gruppen anzukündigen. Wie immer in zu dem Motto ihrer Anmoderation passendenden selbstgeschneiderter Garderobe sorgte sie mit einem Zusammenschnitt von bekannten Abba-Hits für den richtigen Einstieg in das abwechslungsreiche Unterhaltungsprogramm.
Den Anfang machten dabei der Nachwuchs von den Mini Blaumeisen. Dabei zeigten Leah Riethmeister, Louis Schnichels, Julia Schnichels, Jonas Lohmann, Madita Lohmann, Anna-Lena Lohmann, Daniel Ramers, Laura Schmitz und Ann-Sophie Hellenthal, dass man sich um den Nachwuchs in Freilingen keine Sorgen machen muss. Für ihren überzeugenden Tanz, den Helene Ramers einstudiert hatte, gab es dann auch entsprechend viel Applaus.
Dann wurde es spannend, als endlich das Geheimnis um das Freilinger Prinzenpaar 2014 gelüftet wurde. Und die Überraschung war groß, als Siegfried und Almut Bonzelet in festlicher blauer Herrschaftstracht und Rosen schmeißend den Saal betraten.
Denn der Freilinger Feuerwehrchef hatte Wochen und Tage zuvor keine Gelegenheit ausgelassen, alle ihn betreffenden Prinzenverdächtigungen zu relativieren: er selbst hatte fleißig an der Prinzenpaarwette teilgenommen, herzerweichend geklagt, dass er auch einmal gerne Prinz wäre und mit Nachdruck beschrieben, dass er "de Ühl um Dach" hätte, weil er im stolzen Alter von 50+ immer noch beim Männerballett mitmachen würde. Ein gelungenes Ablenkungsmanöver.
Umso mehr genoss er offensichtlich den Einmarsch und den Auftritt auf der Karnevalsbühne, den ausgiebig auskostete. Und so erfuhr man, dass er schon vor genau 15 Jahren, als Franz-Josef und Edith Giefer in Lommersdorf als Prinzenpaar auftraten, den Wunsch entwickelt habe, selbst einmal als Prinz auf der Bühne zu stehen. Und da er als Mitglied der Theatergruppe schon alle Rollen gespielt habe und im letzten Jahr Karneval schon einmal als schöner Prinz einen Auftritt in einem Sketch gehabt habe, wäre jetzt eben die Rolle als Prinz dran gewesen. Sein Mitmachen beim Männerballett sei nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Aber auch Prinzessin Almut hatte ganz offensichtlich großen Spaß an ihrer Rolle und erklärte dem "Volke" auf der Bühne dann in gekonnter Reimform, wie sich die Prinzenrolle von Siggi aus ihrer Sicht ergeben hat. Letztlich kam aber auch sie zu dem Ergebnis: "Un eint es janz gewiss, wär ich nie Prinzessin gewäs, dann hätt ich jett vermiss". Ob diese Erkenntnis bzw. ihr Nachgeben auf das Drängen ihres Mannes Teil eines Deals ist, der die beiden im Frühsommer auf eine Reise nach Afrika führt, von der dann Almut ihrerseits schon lange träumt, sei an dieser Stelle einmal dahin gestellt. Spaß hatte jedenfalls beide und mit ihnen der gesamte Saal.
Jede Menge Spaß gab es dann auch beim folgenden Auftritt der "Sportfreaks" (Rita Hellenthal, Hans-Georg Hellenthal, Claudia Hellenthal, Dietmar Faber, Simone Böhm und Markus Böhm), bei dem die sportlichen Aktivitäten im Bürgerhaus auf die Schippe genommen wurden. So wurde im Rahmen einer "Yoga-Stunde" vorgeführt, welchen Anforderungen, Strapazen und Launen die Kursteilnehmer ausgesetzt sind. Vor allem der ständig mit seinem Handy spielende und "facebookende" Amtsträger Rolfi bekam dabei die Gereiztheiten der Kursleiterin zu spüren. Da ging es dann schon recht laut zu!
Viel Spaß und Beifall gab es anschließend dann auch für den Auftritt der "Süetenicher Traumtänzer", die aufgrund ihrer tollen Tänze in den letzten Jahren schon zu den "Stammgästen" in Freilingen zählen. Auch diesmal konnten sie durch einen professionell einstudierten Tanz als Paketboten vom Süetenicher Paketservice "Trans-n-flex" mit einem Superhelden in ihren Reihen das Publikum mitreißen, und dass, obwohl man kurzfristig verletzungsbedingte Ausfälle auffangen musste. Alle Achtung!
Reichlich Ankerkennung gab es auch für den anschließenden Auftritt der Freilinger Blaumeisen (Elisabeth Ramers, Anna Ramers, Christina Ramers, Anne Kremer, Eva Kremer, Vanessa Mai, Ines Mauel, Maren Mauel, Annika Wassong, Alina Rosenow, Nadine Ramers und Viktoria Göbel), die wieder mit großem Applaus begrüßt wurden und die Stimmung im Saal so richtig zum Kochen brachten. Dabei wurde das diesjährige Motto "Wilder Westen" wieder mit tollen Kostümen, mitreißender Musik und abwechslungsreicher Tanzakrobatik umgesetzt. Immer wieder beachtlich ist es, wie die Truppe ( unter der bewährten Leitung von Gabi Schnichels) es schafft, Mittel und Wege zu finden, sich auf der Bühne während des Auftrittes umzuziehen, diesmal mit Hilfe eines roten Pferdes. Genial! Die monatelangen, mühevollen Proben wurden mit einer Rakete und entsprechendem Beifall belohnt.
Beim anschließenden Auftritt des "Eifelröschen" (Rainer Roos) konnten dann zur Abwechslung einmal die Lachmuskeln strapaziert werden. Die Pointen saßen bei ihm auf den Punkt und waren ein Hochgenuss für alle Frohgesinnten im Saal.
Schlag auf Schlag ging es danach im hochkarätig besetzten Programm weiter, und zwar mit den "4 glorreichen 8", eigentlich bekannt unter dem Gruppennamen "8 Pils, 3 Kölsch, 2 Radler und 2 Apfelschorlen" und ebenfalls ein fester Bestandteil der Karnevalssitzung. Auch in diesem Jahr sorgten sie mit einem witzigen Sketch für reichlich Stimmung. Dabei zeigte sich vor eigens gebauter Kulisse, dass bei den vier tanzenden Männergestalten Arme und Beine nicht immer gleichgesteuert waren, was zu einiger Verwirrung führte. Ein riesiger Spaß nicht nur für die Akteure (Andrea Hierlwimmer, Peter Hierlwimmer, Anja Radermacher, Wilfried Radermacher, Esther Schwarz, Michael Scholl, Silvia Berners und Christoph Berners), sondern auch für das begeisterte Publikum.
Begeistert waren die Gäste im Saal aber auch vom nächsten Auftritt der Gruppe "Black or White" ( Jana Reiferscheid, Karina Bichler, Alexandra Graff, Tina Franzen, Birgit Heinen, Ruth Lambertz, Saskia Schneider und Birgit Brenner). Hierbei zeigte sich, dass die interkommunale Zusammenarbeit zumindest im Karneval bestens funktioniert, da einige Akteure aus dem Nachbarort Reetz stammten und der Tanz entsprechend auch vom eigens mitgebrachten Anhang mit viel Beifall bedacht wurden. Allerdings musste man bei diesem schwarz-weißen Verwirrungsspiel schon genau hinschauen, welches Bein zu Freilingen und welches zu Reetz gehörte.
Wer zu wem gehörte, dass wurde bei der nachfolgenden Darbietung der "Mütter-Töchter-Gruppe" erst nach dem Auftritt aufgeklärt. Auch in diesem Jahr bot das "Mehr-Generationen-Projekt" wieder einiges für das Auge. Dank der vielen verschiedenen bunten Kostüme hatte man den Eindruck, beim "Besuch im Zoo" einen richtigen Tierpark auf der Bühe zu haben, der aber vom Direktor (Helga Kremer) gut im Griff gehalten wurde. Bei einer solch großen Gruppe (Petra Lohmann, Anna-Lena Lohmann, Gabi Schnichels, Julia Schnichels, Leah Riethmeister, Heike Riethmeister, Rita Ramers, Elisabeth Ramers, Marion Ramers, Christina Ramers, Anna Ramers, Anne Kremer, Eva Kremer, Nadine Ramers, Helene Ramers, Petra Schmitz und Brigitte Ohrem) muss man sich um den Freilinger Karneval auch in den nächsten Jahre keine Sorgen machen.
Um die Stimmung an diesem Abend musste man sich auch während der gesamten 4 1/2 keine Sorgen machen, da das Organisationsteam um Peter und Jana Reiferscheid bei ihrer Planung für reichlich Abwechslung gesorgt hatten. So kam dann nach der tierischen Darbietung wieder ein Redner zum Zuge, der vor allem mit Stimmungsliedern und Mitmachaktionen das Publikum mitzureißen wusste. "Der singende Wirt" alias Helmut Schröders konnte dabei vor allem das ältere Publikum begeistern.
Begeistern konnte natürlich auch der diesjährige Blankenheimer Prinz Arno I, der es sich nicht hatte nehmen lassen, mit krankheitsbedingt kleinerem Gefolge die Sitzung in Freilingen zu besuchen. Reichlich Beifall gab es dabei nicht nur für die "Jecke Böhncher", sondern auch für die tänzerischer Darbietung der "Blangemer Danz Pänz".
Den absoluten Höhe- und Schlusspunkt setzten dann die „Grazien" vom Männerballett Freilingen. Unter der Leitung von Verena Biesen präsentierten sich Markus Ramers, André Schmickler, Max Hierlwimmer, Siegfried Bonzelet, Mario Maur, Markus Böhm und Thomas Renner in Ganzkörperkostümen mit wenig Durchblick als tänzerische Begleitung von "Helene Fischer" alias Johannes Hilgers. Ein besonderer Effekt erzielte die Truppe dadurch, dass die Diva mittels einer eigens angebrachten Konstruktion von der Decke auf die Bühne herabgelassen wurde und damit den Auftritt zum "Kracher" des Abends machte. Einfach mitreißend!
Und die Stimmung im Saal riss auch nach der Sitzung nicht ab. Im Gegenteil, zu der Live-Musik des Duos „T(w)o Smile", die schon während des Programms mit Ein-und Ausmärschen und Tuscheinlagen für die musikalische Untermalung der Auftritte gesorgt hatten, konnten dann alle Jecken noch einige Stunden das Tanzbein schwingen.
An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an alle, die an dem großen Erfolg der Karnevalssitzung mitgewirkt haben, sei es im Hintergrund (vor allem Markus Birk und Stefan Franzen an der Technik), bei der Organisation oder auf der Bühne.
Ein besonderes Dankeschön gebührt in diesem Jahr vor allem Ingrid und ihrer Thekentruppe, die den kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfall von Käsper kompensieren mussten, wobei sich gezeigt hat, dass Ingrid der eigentliche Käsper ist. Denn sie hat nicht nur für einen bunt geschmückten Saal gesorgt, sondern mit ihrer durchorganisierten Bewirtung dazu beigetragen, dass keine Kehle trocken blieb und bis in den frühen Morgen weiter gefeiert werden konnte. Vor allem aber auch Ramona Bichler, Bauer des letztjährigen Dreigestirns, hat wieder einmal bewiesen, dass ihr die Position hinter der Theke eigentlich wie auf den Leib geschnitten ist. Das lässt hoffen....
An dieser Stelle wünschen wir unserem Wirt gute Besserung und baldige Erholung.
Last but not least gebührt ein ganz großer Dank natürlich Peter und Jana Reiferscheid, die wie schon in den vergangenen Jahren mit aller Geduld Orden eingefädelt, Listen erarbeitet und Programmpunkte organisiert haben. Übrigens, der Karnevalsorden wurde auch in diesem Jahr wieder von Simon Hellenthal designt. Auch ihm an dieser Stelle ein ganz herzliches Danke !
Ein Dank geht natürlich auch an die vielen Karnevalsjecken, die an diesem Abend den Weg in die Gaststätte Meiershof gefunden haben. Schön, dass so viele Freilinger und Freunde des Freilinger Karnevals aus anderen Ortschaften der Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt sind und das überwiegend sogar in tollen Kostümen.
Bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr wieder eine so tolle Karnevalsveranstaltung mit so vielen einheimischen Talenten geboten werden kann.
Weiter Bilder von Dirk Lohmann kann man sich in der Bildergalerie anschauen. Herzlichen Dank schon einmal für diese tollen Fotos !!!
